Die Feldenkrais Methode

Gewahrsein durch Bewegung

mit Erhard Klammerth

Berichte von Teilnehmerinnen und Teilnehmern

In den Stunden ist das immer sehr schön, zu erleben: zuerst ist da Verwirrung, aber relativ rasch entsteht genug Klarheit, dass eben noch schwierig erscheinende Bewegungen "wie von selbst“ einfacher werden. Und es ist eben kein Üben, sondern ein Lernen: damit entsteht bei mir Neugier,

und in letzter Zeit bemerke ich, dass ich nach den Stunden ganz generell optimistischer bin, so als ob ich mir noch unbekannte Möglichkeiten spüre, die sich gerade zu eröffnen beginnen.

 

Die Erweiterung meines körperlichen Bewegungsspielraums führt immer zu einem Gefühl von Leichtigkeit, Heiterkeit und Lust mich zu bewegen. Es erinnert an den kindlichen Überschwang im „Hopserschritt“ herumzulaufen. Dass zugleich auch der emotionale und geistige Bewegungsspielraum größer geworden ist, fällt mir danach noch wochenlang auf.

 

Immer wieder bemerke ich in den Tagen nach den Stunden erfreuliche Veränderungen, wie in dieser Woche beispielsweise meine aufrechte Haltung oder dass Gartenarbeit im Hocken viel leichter fällt. Auch habe ich immer wieder Lust, Kleine Dinge im Alltag in nicht gewohnter Weise zu tun. 

 

 ….als ich unlängst am Morgen des letzten Tages eines dreitägigen Feldenkrais - Seminars den Auswirkungen nachgespürt habe, wurde ich einer Qualität gewahr, die mir zwar vertraut ist, doch in diesem Zusammenhang noch nie so bewusst geworden war - eine stille, grundlose Heiterkeit. Weder wurde sie mir als Preis versprochen, noch habe ich mein Bemühen auf sie gerichtet. Fast wäre sie an dem Morgen meinem Denken entgangen, hätte ich nicht für einen Augenblick fragend innegehalten……

 

Ein Wochenende Gewahrsein durch Bewegung: Immer wieder erstaunt, wie viel

es auf einfache Weise zu entdecken gibt, und wie sich der Raum innen und außen weiten und bereichern kann, indem man vieles weglässt (Aktivitäten, Gewohnheiten, Gewissheiten, Erwartungen…). Stattdessen ins Horchen kommen, ins Ausprobieren und Spielen, ins Hier und Jetzt. Sich mit allen Fasern auf ein Tun einlassen und dabei leichter, klarer, heiterer werden.

 
 

Das Loslassen im Kiefergelenk beschäftigt mich momentan jeden Tag und Abend, auch bei alltäglichen Bewegungen (sogar beim Schifahren). Früher bin ich in der Nacht manchmal mit „eingeschlafenen“ Händen aufgewacht, meine Kiefermuskulatur und mein Nacken waren dann fest angespannt. Das ist in den letzten Wochen nie mehr passiert, seit ich vor dem Einschlafen immer ein paar Bewegungen zum Loslassen mache und meine Achtsamkeit dort lasse.  

 

 

Eine Wanderung im Wienerwald.
Wir sind langsam gegangen und haben einen  nicht zu steilen Weg gewählt,
da ich ein Problem mit einem meiner Knie hatte.
Dabei habe ich mit manchem, was wir in deiner Letzten Stunde gelernt haben, experimentiert – beim Aufwärtsgehen habe ich darauf geachtet,ob und wie sich während des Ein- und Ausatmens das Brustbein bewegen kann,was dadurch mit der Linie vom Kopf zum Steißbein passiert,wie sie sich ein wenig beugt und streckt, und plötzlich war mein Bauch viel flexibler und meine Hüften bewegten sich viel freier.
Das Ergebnis war dann ... wir sind lange Gewandert, hinauf hinunter, über drei Stunden, und ich hatte (und habe) kein Problem mehr mit dem Knie!
Fantastisch!

Ich komme seit fast zehn Jahren am Mittwoch zum Feldenkrais-Abend, weil diese 1,5 Stunden anregen, fokussieren und leicht machen. In der scheinbaren Beschränktheit meiner Bewegungsabläufe kann ich neue Spielräume entdecken. Das Wissen um diese versteckten und zu entdeckenden Möglichkeiten macht mir viele andere Situationen und Entscheidungen im Leben leichter und vielfältiger. Mir gefällt die Tatsache, dass wir im Kleinen und Langsamen einen wahren Kosmos erforschen und dass ich dieser Kosmos bin.“